Ramadan - Ein Monat der Hingabe & Veränderung

Ramadan - Ein Monat der Hingabe & Veränderung

Länge: 1.822 Wörter
Lesezeit: 8–10 Minuten

 

Ramadan ist der heiligste Monat im islamischen Kalender – eine Zeit der spirituellen Erneuerung, Selbstdisziplin und verstärkten Hingabe zu Allah (swt). Jedes Jahr bietet uns dieser gesegnete Monat eine einzigartige Gelegenheit, unseren Glauben zu vertiefen, unser Herz zu reinigen und unser Verhalten zu verbessern. Ramadan ist nicht nur ein Monat des Fastens, sondern auch eine Zeit des Mitgefühls, der Großzügigkeit und der Selbstreflexion.

In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Bedeutung des Ramadan, die Gründe für das Fasten, die richtige Vorbereitung, wichtige Do’s und Don’ts sowie wertvolle Tipps für Suhoor und Iftar...

 

 

Der Monat Ramadan & Seine Bedeutung

Die Bedeutung des Wortes Ramadan

Das Wort „Ramadan“ stammt aus dem Arabischen und leitet sich von der Wurzel „Ramid“ ab, was „extreme Hitze“ oder „Brennen“ bedeutet. Dies symbolisiert die Reinigung der Seele, ähnlich wie Feuer Unreinheiten verbrennt. So dient der Ramadan den Muslimen als Möglichkeit, sich von Sünden zu reinigen und ihre Verbindung zu Allah (swt) zu stärken.

Die besonderen Segnungen des Ramadan

  • Gute Taten werden in diesem Monat vervielfacht, wodurch jede Form der Ibadah noch wertvoller wird.
  • Allerdings wiegen auch schlechte Taten schwerer 

Der Prophet Muhammad (ﷺ) sagte:

„Wenn der Ramadan beginnt, werden die Tore des Himmels geöffnet, die Tore der Hölle geschlossen und die Teufel in Ketten gelegt.“ (Sahih al-Bukhari 1898)

Laylatul Qadr – Die Nacht der Bestimmung

Die wichtigste Nacht des Ramadan, Laylatul Qadr, wird im Quran beschrieben als:

Wir haben ihn (den Quran) ja in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt. Und was läßt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate. Es kommen die Engel und der Geist (Gabriel) in ihr mit der Erlaubnis ihres Herrn mit jeder Angelegenheit herab. Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgendämmerung.“ (Sure Al-Qadr 97:1-5)

 Ein bedeutendes Bittgebet für diese Nacht lautet:

„Allahumma innaka ‘afuwwun tuhibbul-‘afwa fa’fu ‘anni.“
(„O Allah, Du bist der Vergebende, Du liebst die Vergebung, so vergib mir.“)


Zakat al-Fitr (Wohltätigkeit im Ramadan)

Eine Pflichtabgabe, die vor dem Festgebet an Bedürftige gegeben wird. Der Prophet (ﷺ) sagte:

„Die beste Sadaqah ist die, die im Ramadan gegeben wird.“ (Tirmidhi 663)

Muslime geben 2,5 % ihres Vermögens zur Unterstützung Bedürftiger.

 

 

Warum fasten wir?

Das Gebot Allahs

Das Fasten im Ramadan ist für jeden Muslim eine Verpflichtung. Im Quran heißt es dazu:

“Oh die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch das Fasten, so wie es denjenigen vor euch vorgeschrieben war, auf daß ihr gottesfürchtig werden möget. (Vorgeschrieben ist es euch) an bestimmten Tagen. (...) Und daß ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wüsstet! Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Qur'an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, (...) Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, - damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, daß Er euch rechtgeleitet hat, auf daß ihr dankbar sein möget.” (Surah Al-Baqarah, 2:183-185)

Spirituelle Reinigung 

Das Fasten ist nicht nur der Verzicht auf Essen und Trinken, sondern eine Möglichkeit, um:

  • Taqwa (Gottesbewusstsein) zu stärken.
  • Selbstdisziplin zu fördern und Begierden zu kontrollieren. Tipp: Mein Ramadan Planer ist dein optimaler Begleiter, um genau das zu erreichen!
  • Herz, Geist und Seele zu reinigen.

Der Prophet (ﷺ) sagte dazu:

„Wer den Ramadan im aufrichtigen Glauben und in der Hoffnung auf Allahs Belohnung fastet, dem werden alle vergangenen Sünden vergeben.“ (Bukhari 38)

Die Stärkung des Charakters

Das Fasten legt den Fokus auf die Möglichkeit zur Verhaltens- und Charakterverbesserung. Dabei ist es wichtig:

Lügen und schlechte Sprache zu vermeiden: Der Prophet (ﷺ) sagte:

„Wer falsche Aussagen und schlechtes Verhalten nicht unterlässt, dessen Fasten braucht Allah nicht – dass er auf Essen und Trinken verzichtet.“ (Bukhari 6057)

Geduld und Selbstbeherrschung lernen: Die Kontrolle über Versuchungen stärkt die Willenskraft.

Außerdem bietet "Trockenfasten" viele gesundheitliche Vorteile: Dies sollte aber immer als positiver Nebeneffekt gesehen werden und nicht die Hauptabsicht des Fastens sein. Denn Allah (swt) gebietet uns nie etwas, ohne dass es auch auf der Dunya für uns Vorteile hat.

 

 

Vorbereitung auf den Ramadan

Um den Ramadan optimal zu nutzen, ist eine gute Vorbereitung essenziell.

Geistige & Spirituelle Vorbereitung

  • Aufrichtige Absicht (Niyyah) fassen: Fasten sollte nur für Allah (swt) verrichtet werden.
  • Quran lesen: Einen Plan erstellen, den Koran vermehrt zu lesen oder am Besten komplett durchzulesen (Khatam). Auch den Quran zu verstehen zu lernen ist von Bedeutung - dabei hilft dir das Quran Journal!
  • Schlechte Angewohnheiten ablegen: Ziel - Charakter verbessern, Ärger und Nafs kontrollieren.

Physische Vorbereitung

  • Schlafrhythmus anpassen: Sich an frühmorgendliches Aufstehen für Suhoor gewöhnen.
  • Essgewohnheiten ändern: Koffein und schwere Mahlzeiten reduzieren, um den Körper vorzubereiten.

 

Do’s & Don’ts im Ramadan

Was man tun sollte

  • Zusätzliche Gebete und Dhikr verrichten: Tahajjud, Duha, Istighfar & Tawbah...
  • Tägliches Koranlesen – jeder Buchstabe bringt mindestens 10 Hasanat!
  • Sadaqah und Zakat geben: Bedürftigen helfen.
  • Zunge und Gedanken kontrollieren: Negative Worte und Streitereien vermeiden.

Was man vermeiden sollte

  • Pflichtgebete auslassen
  • Lügen, üble Nachrede oder schlechte Taten begehen
  • Zakat oder Wohltätigkeit vernachlässigen
  • Fasten ohne Absicht zur Selbstverbesserung
  • Zeit mit unnötigen Ablenkungen verschwenden

 „Keiner von euch soll an einem Tag, an dem er fastet, hässliche Worte sprechen oder streiten. Wenn ihn jemand beschimpft oder mit ihm streitet, soll er sagen: ‚Ich bin fastend.“ (Bukhari, Sawm 9)

 

 

Tipps für Suhoor & Iftar

Suhoor

Der Prophet (ﷺ) sagte:

„Esst Suhoor, denn darin liegt Segen.“ (Bukhari 1923, Muslim 1095)

Beste Suhoor-Gewohnheiten:

  • Suhoor bis kurz vor Fajr hinauszögern (Sunnah).

Zayd ibn Thabit (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Wir aßen Suhoor mit dem Propheten (ﷺ), dann ging er zum Gebet.“ Der Erzähler fragte: „Wie viel Zeit lag zwischen dem Adhan und dem Suhoor?“ Er sagte: „So lange, wie es dauert, 50 Verse zu rezitieren.“ (Bukhari, 1921; Muslim, 1097)

  • Datteln essen – eine empfohlene Nahrung des Propheten (ﷺ):

„Das beste Suhoor für einen Gläubigen sind Datteln.“ (Sahih Abi Dawud)

  • Suhoor nicht auslassen

Abu Sa'id al-Khudri berichtete, dass der Gesandte Allahs (ﷺ) sagte:
„Suhur ist eine gesegnete Mahlzeit, also lasst sie nicht aus, auch wenn es nur ein Schluck Wasser ist. Denn Allah und Seine Engel senden Segnungen auf diejenigen, die Suhur essen.“ (Sahih al-Jami', 3683) 

  • Protein- & ballaststoffreiche, sowie leicht verdauliche Nahrung zu sich nehmen, z. B. Eier, Joghurt, Haferflocken...
  • Genug Wasser trinken, evtl. mit Elektrolyten.


Iftar 

  • Das Fasten mit Datteln oder Wasser brechen – eine Sunnah des Propheten (ﷺ).

Anas bin Malik (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: Der Prophet (ﷺ) pflegte sein Fasten mit frischen Datteln zu brechen, bevor er betete. Wenn er keine frischen Datteln fand, dann nahm er getrocknete Datteln. Wenn er auch diese nicht fand, trank er ein paar Schlucke Wasser.“ (Ahmad und Abu Dawud)

  • Übermäßiges Essen vermeiden – Ein Drittel für Essen, ein Drittel für Wasser, ein Drittel für Luft.

 


Schlussfolgerung

Ramadan ist nicht nur eine Zeit des Fastens, sondern eine Gelegenheit zur Selbstdisziplin, Reflexion und persönlichen Verbesserung. Er erinnert uns an unsere Lebensaufgabe und unsere Verantwortung gegenüber Allah (swt).

Möge Allah (SWT) unsere Fasten, Gebete und guten Taten annehmen und uns die Kraft geben, diesen Ramadan bestmöglich zu nutzen. Ameen. 

Meine persönlichen Empfehlungen, um das Beste aus Ramadan rauszuholen:

Wenn du den Quran nicht nur lesen, sondern auch verstehen lernen möchtest, schau gerne hier vorbei!

Wenn du dir vorgenommen hast während Ramadan die 99 Namen Allahs zu lernen, dann ist das 99 Namen Allahs Journal genau das Richtige für dich! Diesen gibt es in Digitaler als auch Print Version!

Und wenn du diesen Ramadan noch Struktur brauchst, um deine Ziele und Pläne festzuhalten, dann ist dieser Ramadan Planer dein perfekter Begleiter!

Quellen und weiterführende Literatur

  • Quran
  • Hadith-Sammlungen
  • Islamische Gelehrte und Texte
  • Psychologische Werke


Noch eine Anmerkung für dich

Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und zudem mit einer Person des Wissens abgestimmt – doch da Fehler zur Natur des Menschen gehören, sind sie unvermeidlich. Alles Gute kommt von Allah (swt) und alle Fehler von mir. Und Allah (swt) weiß es am besten.

Falls du einen Fehler entdeckst, zögere nicht, mich unter info@yourdigitalukhti.com zu kontaktieren.

Vielen Dank fürs Lesen meines Blogbeitrags – Möge Allah (swt) dich reichlich segnen!

 

Wassalamu Alaykum,
Deine Schwester, Aleyna

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